US-Farmgesetz, in dem für einen jeweils fünfjährigen Zeitraum die Grundzüge der US-Agrarpolitik festgelegt werden. Das aktuelle Landwirtschaftsgesetz 2018 (Agriculture Improvement Act of 2018) wurde vom Kongress im Dezember 2018 verabschiedet und am 20. Dezember 2018 durch die Unterschrift des Präsidenten in ein Gesetz umgewandelt. Es genehmigte in erster Linie viele Programme aus dem Agricultural Act of 2014 neu.
Begriff zur Beschreibung des Überangebots an pflanzlichen Nährstoffen gegenüber dem aktuellen physiologischen Bedarf der Kulturen. Folge von Überdüngung ist, dass etwa Stickstoff- oder Phosphorverbindungen mit dem Niederschlag ausgewaschen werden. Dadurch werden die Gewässer überdüngt (Eutrophierung), auch das Grundwasser wird belastet. Überdüngung kann obendrein zu Mindererträgen führen, zu stärkerer Krankheitsanfälligkeit der überdüngten Pflanzen und des davon fressenden Viehs (Fruchtbarkeitsstörungen beim Rind). Des weiteren wird angenommen, daß Böden nach einer Zufuhr von Stickstoff nur noch über ein vermindertes Potential zur Methanoxidation verfügen und somit zur Erhöhung der Konzentration des klimarelevanten Methans in der Atmosphäre beitragen.
Häufig müssen als Folge von Überdüngungen Halmverkürzungsmittel eingesetzt werden, um die Bestände zu stabilisieren.
Massentierhaltung ohne ausreichendes Land sowie auch zu kleine Jauchegruben, die zur Unzeit entleert werden müssen, etwa auf gefrorenem Boden, sind eine Ursache der Überdüngung. Aber auch Mineraldünger wird oft "vorsorglich" zu viel aufgebracht.
Hauptproblem bleibt immer noch der übermäßige Einsatz von Stickstoffdüngern. Fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität wiesen zwischen 2012 bis 2014 zu hohe Nitratwerte auf. Auch an den Küsten der Nord- und Ostsee gibt es kaum Anzeichen für eine Verbesserung. Hier führen die zu hohen Phosphor- und Stickstoffeinträge (Eutrophierung) zu übermäßigem Algenwachstum.
Marktsituation, in der das Angebot die Nachfrage übersteigt, gewöhnlich verbunden mit einem Preisverfall. Die Beseitigung von langfristiger Überproduktion führt häufig zu administrativ (Verordnungsinstrumentarium), logistisch (Lagerhäuser, Transporte, Vernichtung) und finanziell (u.a. Ausgaben für Preisstützungsmaßnahmen) aufwendigen Eingriffen in das Marktgeschehen. Überproduktion kann entstehen durch
eine über den Bedarf hinausgehende Intensivierung der Landwirtschaft (EU),
subventionsbedingte und damit marktmißachtende Anreize,
die Substitution von Agrarprodukten durch synthetische Erzeugnisse (Vanille, Gummi, Kunstfasern),
veränderte Ernährungsgewohnheiten,
die Konkurrenz zu subventionierten, billigeren Erzeugnissen (z.B. von Beihilfe-verbilligten EU-Agrarexporten in Entwicklungsländern),
den Verlust von Märkten aufgrund politischen (Zusammenbruch eines Systems) oder kriegerischen Ereignissen.
Vorbeugend kann Überproduktion begegnet werden durch:
Anbaubeschränkungen, Flächenstillegungen und Extensivierung
Abbau von Subventionen
präzise Marktbeobachtung
neue Verwertungsmöglichkeiten, z.B. als nachwachsende Rohstoffe
Form des Bewässerungsfeldbaus, bei der das über die Ufer tretende Wasser eines Flusses auf die Felder geleitet wird bzw. selbsttätig die Felder kurzzeitig überflutet. Als prominentestes Beispiel gilt die früher jahrtausendelang genutzte, periodische Hochwasserführung des Nil mit ihrer gleichzeitigen Schlammgabe.
Folge der Überstockung auf Weiden semihumider bis arider Ökosysteme. Um Wasserstellen bildet sich häufig eine konzentrische Vegetationszonierung infolge negativer Auslese durch das Weidevieh. So entsteht eine anthropogen verursachte Bodenerosion und/oder Desertifikation (Desertifikationsringe).
Das Umpflügen des Bodens. Üblicherweise ist damit das Umbrechen seitherigen Dauergrünlandes bzw. des im Rahmen der Feldgraswirtschaft periodisch genutzten Grünlandes gemeint.
Umtriebssysteme sind Formen des zeitlich-räumlichen Wechsels bzw. der Permanenz der landwirtschaftlichen Bodennutzung auf der Fläche. Sie zählen zu den technisch-organisatorischen Strukturmerkmalen des Agrarraums.
Formen und Merkmale von Umtriebssystemen
Stationäre Anbauwirtschaft
Dauerkultursysteme
Bodennutzung durch Anbau von Dauerkulturen, d.h. Pflanzen mit mehr- bis langjähriger Lebens- bzw. Nutzungsdauer, die nicht jedes Jahr neu gesät oder gepflanzt werden müssen wie die Feldkulturen. Zu ihnen zählen insbesondere die Baum- und Strauchkulturen, aber auch Pflanzen anderer Wuchsform wie Ananas, Sisal oder Bananen.
Nutzungswechselsysteme Verschiedene Bodennutzungen wechseln sich in mehr oder weniger regelmäßiger Form auf festliegenden und klar begrenzten Parzellen ab. Nutzungswechsel dient der Regeneration der Bodenfruchtbarkeit sowie der Unkraut- und Schädlingsbekämpfung. Weitere Bezeichnungen sind Feld-, Fruchtfolge- oder Ackerbausysteme. Beispiele für für Fruchtfolge- oder Ackerbausysteme sind Dreifelderwirtschaft und Fruchtwechselwirtschaft. Unterformen: Feldgraswirtschaft: Vorwiegend in Gebieten mit hohen Niederschlägen und kurzer Vegetationszeit verbreiteter Nutzungswechsel zwischen Anbau annueller Kulturpflanzen (Feldkulturen) und mehrjähriger Grünlandnutzung.
Felderwirtschaft: Ackerbau folgt auf Ackerbau, gewöhnlich in Form regelhafter Rotationen von Feldkulturen bzw. von Feldkulturen und Brache.
Mobile Anbauwirtschaft
Flächenwechselsysteme
Kein Nutzungswechsel auf festliegender Parzelle, sondern Verlegung der Anbaufläche, sobald die Ertragsfähigkeit so weit abgesunken ist, daß keine befriedigenden Erträge mehr erzielt werden; vor allem in der 3. Welt verbreitet. Unterformen: Wanderfeldbau: Anbaufläche und Siedlungen wandern Landwechselwirtschaft: Siedlungen festliegend, Anbaufläche wandert.
Beide Formen werden oft unter dem englischen Begriff Shifting Cultivation zusammengefasst.
Wie die Koppelweide und die Portionsweide eine Weide mit räumlicher Begrenzung des täglichen Weidegangs. Bei der Umtriebsweide wird durch Unterteilung der Weidefläche in 10 - 20 umzäunte Felder (Koppeln) eine rationelle Bestandesausnutzung und Wuchserneuerung ermöglicht. Die kurzfristig erhöhte Beweidungsintensität schränkt das selektive Fressen ein und fördert die Allgemeinnutzung. Die übrig bleibenden Weideunkräuter werden nach Abschluss der Beweidung beseitigt. Danach wird eine nicht-beweidete Ruhephase eingeschaltet, während der sich die Futterpflanzen bis zum nächsten Umtrieb erholen können. Zusätzlich erfolgt eine Nachdüngung.
Der Grasüberschuss im Frühjahr und Frühsommer wird als Silage oder Heu konserviert. Im Sommer und Herbst werden diese Koppeln mitbeweidet. Die Mähnutzung ist gleichbedeutend mit einem Reinigungsschnitt. Umtriebsweiden finden sich bevorzugt bei Flächenknappheit und ungünstigeren Standortvoraussetzungen.
1. Die Gesamtheit der den Menschen umgebenden Medien Lithosphäre, Pedosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre, einschließlich der mit diesen, der Anthroposphäre und untereinander über Wechselbeziehungen verbundenen Organismen.
2. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht häufig die weitgefaßte Bezeichnung für das Umfeld eines Betriebes. Im Falle eines landwirtschaftlichen Betriebes gliedert sich Umwelt in eine natürlich-technische, eine wirtschaftliche, eine politische und eine soziale Komponente.
3. In der betriebliche Umweltökonomie gilt Umwelt als die Gesamtheit aller Faktoren, die in Form von Luft, Wasser, Boden, Lärm und Erschütterungen sowie als sonstige standortfaktorbestimmende flächen- oder raumbezogene Determinanten auf das Betriebsgeschehen einwirken bzw. auf die der Betrieb seinerseits einwirkt. Folglich läßt sich die Funktion der Umwelt für den Betrieb folgendermaßen beschreiben:
Für die Herstellung von Produkten stellt sie Ressourcen in Form von Energie und Materie bereit,
sie dient als Aufnahmemedium für Emissionen und Abfälle, die bei Produktion und Konsum anfallen und
sie stellt darüber hinaus Raum für wirtschaftliche Tätigkeit zur Verfügung.
Parameter, die auf der Basis statistischer Daten über den Zustand der Umwelt und über menschliche Produktions- sowie Konsumaktivitäten entwickelt werden. Mit Hilfe von Indikatoren werden Daten in politikrelevante Informationen transformiert. (Agrar-) Umweltindikatoren sind wichtige Instrumente beim Umwelt-Monitoring, beim Umwelt-Controlling, bei der Formulierung geeigneter politischer Maßnahmen, bei der Beurteilung des Erfolgs von Programmen und bei der Evaluierung von Politiken hinsichtlich ihrer Umwelteffekte.
Die unzulängliche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung berücksichtigt gegenwärtig noch nicht die Kosten der Umweltbelastungen und den Nutzen des Umweltschutzes. Daher sind Umweltindikatorensysteme als ein wesentlicher Faktor in die Beurteilung von Wohlstand einzubeziehen. Darüber hinaus besteht die Forderung an Umweltindikatorensysteme nach Früherkennung von potentiellen Umweltschäden. Indikatoren müssen an umweltpolitischen Zielen orientiert sein. Solche Ziele lassen sich aus dem Leitbild einer dauerhaft-umweltgerechten Entwicklung ableiten, das über Handlungsweisen bzw. Leitlinien, Umweltqualitätsziele und entsprechende Umweltqualitätsstandards allerdings weiter operationalisiert und konkretisiert werden muss. Hierzu ist es erforderlich, die Ressourceneffizienz, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die menschliche Gesundheit einzubeziehen.
Bisher liegt kein befriedigendes Konzept zur Indikation von strukturellen, die Arten- und Lebensraumvielfalt beeinträchtigenden Veränderungen der Landschaft vor. Einen Ansatz zur Bewertung struktureller Veränderungen bietet die Erfassung der Bodenbedeckung und -nutzung nach dem Grad des menschlichen Einflusses. Von Seiten des Umweltrates wird angeregt, als Weiterentwicklung und Differenzierung des Natürlichkeitskonzeptes einen Bewertungsrahmen für die Erfassung struktureller Veränderungen zu schaffen, der vom Leitbild einer vielfältig genutzten Kulturlandschaft ausgeht und der Bedeutung der historischen und extensiven Nutzungsformen für die Arten- und Lebensraumvielfalt gerecht wird.
Die Bemühungen um die hierfür erforderliche flächendeckende Bodennutzungs- und Biotopkartierung sollen verstärkt werden und die Kartierung um weitere Indikatoren, wie u.a. Zerschneidungs-, Versiegelungs- und Erosionsgrad erweitert werden.
Auch ökologische Leistung; eine Umweltleistung liegt dann vor, wenn der gesamtgesellschaftliche Nutzen einer landwirtschaftlichen Tätigkeit und der private Nutzen des Landwirtes nicht übereinstimmen, d.h. die Landbewirtschaftung im Umweltbereich Vorteile bringt, die die Gesellschaft kostenlos nutzen kann. Danach erbringen Landwirte eine ökologische Leistung, wenn sie die biologische Vielfalt bzw. die Qualität der Naturgüter erhöhen.
Genauer: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) gehört zu den ersten Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung für die deutsche Umweltpolitik. Er wurde im Jahr 1972 von der Bundesregierung eingerichtet. Der Umweltrat wurde im August 1990 neukonstituiert, nachdem bereits im Jahre 1971 sein Vorläufer beim Bundesministerium des Innern geschaffen worden war.
Der Umweltrat hat alle vier (früher alle zwei) Jahre der Bundesregierung ein Umweltgutachten zu übergeben. Es dient der periodischen Berichterstattung und bietet eine detaillierte Gesamtevaluation der Umweltsituation und Umweltpolitik. Zusätzliche Gutachten oder Stellungnahmen zu umweltpolitischen Themen können auf Eigeninitiative des Umweltrates erstellt werden. Darüber hinaus kann der zuständige Bundesminister den Umweltrat mit weiteren Gutachten und Stellungnahmen beauftragen.
Besondere Merkmale des SRU sind seine Interdisziplinarität und seine fachliche Unabhängigkeit. Er besteht aus sieben Professorinnen und Professoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Diese werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt.
Überwiegend technische Vermeidung und Sanierung von Umweltbelastungen. In Bezug auf die Kulturlandschaft kann es beispielsweise um deren Wiederherstellung gehen, damit sie allen erforderlichen Umweltfunktionen einschließlich der Erholungsfunktion gerecht wird.
Die antizipatorische Beurteilung der Umweltverträglichkeit von geplanten Vorhaben wie z.B. wasserwirtschaftliche Projekte in der Landwirtschaft, Anlagen in der Tierhaltung, Anlagen zur Gewinnung von Kohle oder der Bau von Straßen.
Auswirkungen menschlicher Tätigkeit auf terrestrische Systeme unterschiedlicher Art Größe und darin lebende Organismen. In einer allein aus natürlichen Ökosystemen bestehenden Umwelt konnte der Mensch nur als Jäger und Sammler existieren. Erst der Übergang zu Pflanzenbau und Viehhaltung ermöglichte den Menschen sich vom Zwang der eigenständigen Nahrungsbeschaffung zu befreien. Die zuverlässige Sicherung der Ernährung auch der nicht in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung durch die Landwirtschaft stellte die Grundlage unserer heutigen arbeitsteiligen Gesellschaft dar. Die wachsende Produktion in Pflanzenbau und Tierhaltung ermöglichte die Ansammlung und Aufbewahrung größerer Nahrungsmittelvorräte und schuf damit die Voraussetzung für die räumliche Differenzierung in Stadt und Land sowie die Versorgung der immer stärker wachsenden Bevölkerung.
Die Befriedigung des elementaren Grundbedürfnisses der Nahrungsmittelversorgung besitzt daher einen hohen ökonomischen Stellenwert. Gleichzeitig ist sie von großer ökologischer Bedeutung, da die Nahrung nur durch mehr oder weniger starke Eingriffe in die natürliche Umwelt erzeugt werden kann.
Während die ökonomische Rolle der Landwirtschaft im Vergleich zum sekundären und tertiären Sektor in jüngerer Zeit zunehmend an Bedeutung verloren hat, ist die ökologische Sonderstellung jedoch geblieben. Die Landwirte haben seit dem Beginn der landwirtschaftlichen Bodennutzung maßgeblich die Entwicklung und Gestalt des Raumes und der Landschaft bestimmt. Dadurch war und ist die Landbewirtschaftung zwangsläufig zugleich Umweltgestaltung. In Deutschland beispielsweise nutzt die Landwirtschaft ca. die Hälfte der Landesfläche. Dies kann zur Erhaltung der Natur, zur Schaffung und Entwicklung einer Kulturlandschaft, zur Erhöhung der Artenvielfalt, aber auch zur Beeinträchtigung der Natur und zur Umweltbelastung führen.
Neben diesen augenfälligen Wirkungen ist auch der Beitrag der Landwirtschaft zu globalen Klimaänderungen zu sehen: Von der Gesamtbelastung durch Spurengase in Höhe von 260 Mio. t CO2-Äquivalenten, verursacht durch den gesamten Komplex Ernährung in Deutschland, entfallen ca. 52 % auf das Konto der landwirtschaftlichen Produktion, ca. 6 % auf die industrielle und handwerkliche Weiterverarbeitung, 13% auf die Distribution und 29 % auf die Verbraucheraktivitäten.
Andererseits ist die Landwirtschaft durch ihre raumintensive Wirtschaftsweise unvergleichbar mehr als andere Wirtschaftszweige möglichen Umweltbelastungen oder Veränderungen der natürlichen Umwelt gegenüber exponiert.
Die Landwirtschaft ist somit gleichzeitig Verursachervonnegativen externen Effekten (insbesondere die moderne Intensivlandwirtschaft), wie auch OpfervonUmweltbelastungen, und sie ist zusätzlich Produzent von positiven externen Effekten:
1. Umweltbelastungen durch die moderne Landwirtschaft (negative externe Effekte)
Grund- und Trinkwasserbelastung durch den Eintrag von Nitrat, Nitrit und Pestiziden
Eutrophierung der Binnengewässer durch Anreicherung mit Phosphat, Ammoniak und Nitrat (in Deutschland 40 - 45 % aller Einträge aus der Landwirtschaft)
Nährstoffeinträge in Meere mit der Folge übermäßigen Algenwachstums in den Küstengewässern (Fischsterben wegen massivem Sauerstoffmangel)
Einschränkung der Puffer- und Filterwirkung des Bodens infolge einer Immobilisierung von Nitrat und Phosphat
Bodenverdichtungen
Bodenversauerung (die Deposition stickstoffhaltiger Spurengase aus der Landwirtschaft, vor allem NH3, aber auch NOx, trägt in Deutschland zu ca. einem Drittel zu der Bodenversauerung bei)
Bodenerosion (beispielsweise wird in Bayern der maximal tolerierbare Bodenabtrag von 8 t/ha/a auf 43 % der Ackerfläche überschritten)
Abgabe von direkt wie indirekt treibhauswirksamen Spurengasen wie Distickstoffoxid, Stickoxiden, Methan, Ammoniak und Kohlendioxid, auch durch die intensiven Vorleistungen (Produktion und Transport von Düngemitteln, Bioziden etc., Transport von Futtermitteln etc.)
Abgabe der Ozonvorläufergase CO und NOx in der Troposphäre
Emission von Gasen, die direkt oder indirekt zum Abbau stratosphärischen Ozons beitragen (N2O, NO2, CH4)
Reduzierung und Nivellierung der Arten- und Biotopvielfalt durch Einträge von Ammonium, Nitrat, Ammoniak und Phosphat sowie durch Nutzungsänderungen (Grünlandumbruch), Vergrößerung der Schläge und Entwässerung
indirekte Beeinträchtigungen nährstoffarmer Landschaftsteile (z.B. die Randbereiche von Streuwiesen, Mooren und Stillwässern, die in Senken liegen und von Intensivgrünland umgeben sind)
Gesundheitliche Gefährdung und Beeinträchtigung der Menschen durch Emissionen von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, ferner von pathogenen Bakterien, Pilzen, Sporen, Viren, Endotoxinen und eiweißhaltigen und damit Allergien und Asthma verursachenden Stäuben aus Massentierhaltungen (farmer's disease), Abdrift von Pflanzenschutzmitteln sowie Rückstände von Medikamenten in Fleisch und von anderen Stoffen in pflanzlichen Nahrungsmitteln
Geruchsbelästigung aus der Tierhaltung und der Güllewirtschaft
ausgeräumte Landschaften durch Begradigung von Wasserläufen und Flurstücken, Innutzungnahme von Ödland, Entfernung von Gehölzen usw.
Beseitigung geomorphologischer Vielfalt (z.B. Verfüllung von kaltzeitlichen Söllen)
Beeinträchtigung des Lebensraums bodenbewohnender Tiere durch tiefere und häufigere Bodenbearbeitung
Waldvernichtung in den Tropen und Subtropen
Zu diesen von der Landwirtschaft direkt zu verantwortenden Umweltbelastungen treten jene, die durch Weiterverarbeitung und Transport von Nahrungsmitteln sowie das Verbraucherverhalten (z.B. Überkonsumption, Nachfrage nach veredelten Produkten) verursacht werden.
Wesentliche Triebkräfte der Veränderungen sind die Entwicklung und Übernahme mechanischer biologischer und chemisch-technischer Fortschritte, begünstigt durch eine Agrarpolitik, die lange Zeit durch vielfältige Maßnahmen Intensitätssteigerungen in der Landwirtschaft gefördert und durch die Agrarpreispolitik beschleunigt hat. Zudem steht die Landwirtschaft in einer starken Flächenkonkurrenz gegenüber den Ansprüchen von Siedlungen und Verkehr.
Die Folgen der intensiv-konventionellen Landwirtschaft (Lagerung und Vernichtung von Überschüssen, Reparatur von Umweltschäden) werden sozialisiert, d.h. sie sind über Steuern oder z.B. über höhere Preise für aufzubereitendes Trinkwasser zu finanzieren. Ursache dieser Entwicklungen ist vielfach die Auffassung, die Landwirtschaft unterläge den gleichen betriebswirtschaftlichen Grundsätzen wie die Industrie. Dem steht die Position gegenüber, daß die Erhaltung von Bodenfruchtbarkeit oder die Nachhaltigkeit der Produktionsmethoden mit bloßer Gewinnmaximierung und kurzfristigen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen nicht vereinbar sind. Schließlich gelten Nachhaltigkeit und das Ausmaß der Störung fremder Ökosysteme als die wichtigsten ökologischen Kriterien der landwirtschaftlichen Produktion.
2. Belastungen der Landwirtschaft durch Umwelteinflüsse
Hohe Konzentrationen von Photooxidantien (vor allem Ozon) besonders im Sommer
Saure Niederschläge durch die Oxidation von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Ammoniak (jährlicher Aufwand von ca. 300 Mio. DM für die zur Neutralisation teilweise nötige Bodenkalkung von landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland)
Pflanzen können Schadstoffe (auch ohne eigene Schäden) einlagern und an Konsumenten weitergeben
Verstärkte UV-B-Strahlung als Folge des stratosphärischen Ozon-Abbaus (mögliche Ertragsverluste gegenwärtig nicht abschätzbar)
Radioaktive Niederschläge als Folge von Unfällen in kerntechnischen Anlagen (Three Mile Island, Windscale, Tschernobyl)
Verlust von Agrarland durch Versiegelung und seine Zerschneidung durch Infrastruktureinrichtungen (Straßen, Pipelines u.a.)
Anpassungsprobleme an globale Klimaveränderungen
3. Positive Wirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt (positive externe Effekte)
Schaffung und Offenhaltung der heutigen Kulturlandschaft
Ermöglichung einer gegenüber der natürlichen Vegetationsbedeckung größeren Arten- und Biotopvielfalt
Entwicklung einer großen Rassen- und Sortenvielfalt mit entsprechendem genetischem Reichtum
Landschaftspflege im ökologischen Sinn als kostenloses Koppelprodukt der Nahrungs- und Rohstofferzeugung durch die extensive Landwirtschaft im 18., 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Schutz-, Filter- und Reinigungswirkungen für Wasser, Luft und Böden
Durch den Einsatz von Klärschlämmen und Biokomposten Beitrag zur Schließung von Stoffkreisläufen
Erhalt der sozialen Funktionen des ländlichen Lebensraumes für die Menschen
Freizeit- und Erholungswert für die ländliche Bevölkerung, vor allem aber für die Menschen in den Städten und Ballungsräumen
Beitrag zur Erhaltung bzw. Schaffung einer regionalen Identität und spezifischen Regionalkultur (z.B. Prägung der umgebenden Kulturlandschaft, des Dorfbildes und eines ortsnahen Handels).
Wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und ökologische Funktionen waren in der traditionellen Wirtschaftsweise durch das langfristige und intuitive Denken der Bauern miteinander verbunden (systemimmanente Leistungen) und wurden von der Gesellschaft wie selbstverständlich angenommen. Erst die Einschränkung oder der Verlust der positiven Funktionen der Landwirtschaft hat in der Gesellschaft ein Bewußtsein für die Notwendigkeit einer umweltverträglichen Landschaftsbewirtschaftung entstehen lassen. Zum Erhalt der genannten positiven Funktionen der Landwirtschaft und der Kulturlandschaft ist eine weitgehend flächendeckende Landbewirtschaftung unabdingbar. Hierzu müssen eigenständige, regionalspezifische, umwelt- und naturschutzpolitische Leitbilder entwickelt werden und in sozioökonomische Erfordernisse eingebunden werden. Beispielsweise sollten Wege gefunden werden, die Wohlfahrtswirkungen der Landwirtschaft über die Marktpreise zu honorieren und somit einkommenswirksam zu machen.
Entscheidungen im komplexen Konfliktfeld Landwirtschaft-Umwelt setzen verläßliche quantitative Informationen voraus. Diese können durch zu entwickelnde Agrar-Umwelt-Informationssysteme und deren Umweltindikatoren geliefert werden.
10 Dinge, die Sie im Alltag für eine gesündere und vielfältigere Landwirtschaft tun können:
Weniger, dafür artgerecht produziertes Fleisch essen
Regional und saisonal einkaufen
Bauernmärkte, Hofläden und andere Direktvermarktungsmöglichkeiten nutzen, den Kontakt zu den Erzeugern suchen und sich über die Herstellung informieren
Biolebensmittel kaufen (bevorzugt von den strengeren Zertifizierern wie Demeter, Bioland, Naturland) und die Mehrkosten durch weniger Fleisch, Fertigprodukte und Zuckerwaren wettmachen
Auch bei importierten Produkten FairTrade und Bio bevorzugen
Bewusst genießen, selber kochen, Reste verwerten und dadurch Abfall vermeiden (Klasse statt Masse)
Gleichgesinnte kennenlernen, etwa in Verbänden und Vereinen wie den örtlichen Gruppen von Slowfood Deutschland
Sich für einen politischen Wandel einsetzen, beispielsweise durch die direkte Ansprache lokaler Politiker oder Bundestagsabgeordneter oder durch Teilnahme an Protestveranstaltungen, wie der jährlich zur Grünen Woche in Berlin stattfindenden Demo unter dem Motto "Wir haben es satt".
In der örtlichen Mensa, Kantine und in der Gastronomie darauf hinwirken, dass vermehrt regionale und ökologisch produzierte Lebensmittel genutzt werden
Fragen, fragen, fragen: Bauern, Politiker, Metzger, in Supermärkten oder in der Gastronomie. Erkundigen Sie sich nach Qualität, Herstellung und Verarbeitung der Lebensmittel und machen Sie klar, dass Ihnen viel an einer ökologisch und ethisch vertretbaren Lebensmittelproduktion gelegen ist.
Weitgehend synonym zu Unkrautregulierung und Unkrautmanagement; eine ausreichend effektive Unkrautregulierung ist die Ausgangsbasis für eine standortspezifische Ertragsleistung und Garant für eine hohe Erntegutqualität.
Eine Unterdrückung des Aufwuchses von Unkräutern in Agrarökosystemen lässt sich durch eine Vielzahl an Maßnahmen erreichen. Sie sind entweder darauf ausgerichtet, den Kulturpflanzen eine möglichst günstige Ausgangsposition in der Konkurrenz mit anderen Arten zu verschaffen oder den Kulturpflanzenbestand möglichst frei von Unkräutern zu halten.
Einsatz von Herbiziden
Bei den heute eingesetzten Herbiziden handelt es sich größtenteils um organische Verbindungen aus einer Vielzahl von Stoffgruppen. Derzeit gibt es mehr als 200 Wirkstoffe mit etwa 20 verschiedenen Wirkungsweisen. In den meisten beeinträchtigen die Herbizide den Stoffwechsel der Pflanze indem sie Enzymaktivitäten hemmen. Die wichtigsten Prozesse, in den Herbizide eingreifen:
Photosynthese
Carotinoidsynthese
Zellatmung
Fettsäurestoffwechsel
Aminosäuresynthese
Zellwachstum
Zellteilung
Herbizide werden überwiegend in flüssiger Form ausgebracht und entweder über die Wurzeln (Bodenherbizide) oder die Blätter (Blattherbizide) von der Pflanze aufgenommen. Man unterscheidet auch zwischen Kontaktherbiziden, die nur an den Stellen wirken, an denen sie mit der Pflanze in Berührung kommen, und systemisch wirkenden Herbiziden, die in der Pflanze zu den Orten ihrer Wirkung transportiert werden.
Ein weiteres Kriterium bei den Herbizidklassen betrifft die Selektivität ihrer Wirkungen. Mit Total- oder Breitbandherbiziden lässt sich ein breites Spektrum von Pflanzenarten bekämpfen. Selektive Herbizide wirken dagegen nur auf bestimmte Pflanzen und können daher gezielt gegen einzelne Unkrautarten im Bestand eingesetzt werden, ohne dabei die Kultupflanzen nennenswert zu schädigen.
Als Schutz gegen die Wirkung bestimmter Herbizide wurden für einige Getreidearten so genannte Safener (engl. safe) oder Antidote (Gegengifte) entwickelt. Dies sind Zusatzstoffe in Herbiziden, die von den Kulturpflanzen aufgenommen werden und die Wirkungen der Herbizide auf unterschiedliche Weise hemmen. Safener beeinträchtigen aber nicht die erwünschte Wirkung auf die zu bekämpfenden Arten, da diese andere physiologische Eigenschaften aufweisen als die Kulturpflanzen.
Anbau Herbizid-resistenter Kulturpflanzen
Eine weitere Möglichkeit, bei Kulturpflanzen eine biochemische Selektivität gegenüber Herbiziden herbeizuführen, ist ihre gentechnische Veränderung. Durch die Übertragung entsprechender Gene aus anderen Organismen (v.a. Bakterien) gelang es, verschiedenen Kultupflanzenarten eine Resistenz gegen bestimmte Wirkstoffe zu verleihen. Solche transgenen Pflanzen können Enzyme synthetisieren, die den Herbizidwirkstoff unschädlich machen. Die wichtigsten Kultupflanzen mit solchen Eigenschaften sind Sorten von Sojabohen, Raps, Mais und Baumwolle. Sie sind gegen die Totalherbizide Glyphosat oder Glufosinat resistent.
Kulturmaßnahmen
Mit verschiedenen Maßnahmen der Gestaltung und Bewirtschaftung von Anbausystemen lassen sich die Wachstums- und Entwicklungsbedingungen von Unkräutern beeinflussen:
Fruchtfolge
Zwischenfrüchte und Untersaaten
Aussaattermin
Bodenbearbeitung
Sortenwahl
Weitere Methoden der Unkrautbekämpfung
Neben den genanten Mehtoden der Unkrautbekämpfung gibt es eine Reihe weiterer Verfahren, die v.a. in Abhängigkeit von den technischen und finanziellen Möglichkeiten als Ergänzung oder Alternative eingesetzt werden können:
Unter diesem Begriff versteht man aus der Sicht des Nutzers (z.B. Landwirt) jeglichen unerwünschten Pflanzenwuchs wie Wildgräser und -kräuter, Moose oder auch zufällig wachsende Kulturpflanzen (Durchwuchs) in einem Kulturpflanzenbestand.
Unkräuter treten dabei als Konkurrenten um Licht, Wasser, Nährstoffe und Standplatz auf, sind Zwischenstationen z.B. für Schädlinge, Krankheiten, vermögen die Qualität von Produkten der Pflanzen- und Tierproduktion zu mindern und können Giftstoffe enthalten oder die Ernte bzw. Pflege der Kulturpflanzen behindern. Parasitische Unkräuter - insbesondere in wärmeren Regionen - greifen die Wirtspflanzen gar direkt an. Der von Unkräutern verursachte Schaden besteht letztlich darin, daß sie den Funktionswert von Flächen beeinträchtigen, wobei es sich dabei sowohl um Ackerflächen, Grünland, stillgelegte Flächen, forstwirtschaftlich genutzte Flächen als auch um Wasserflächen, Rasenflächen aller Art, befestigte Flächen, Verkehrsflächen, Böschungen oder gar geschützte Flächen handeln kann. Die aufgezählten Areale haben für den Menschen jeweils eine ganz bestimmte Funktion, für die sie bewußt entwickelt oder in ihrem aktuellen Zustand erhalten werden sollen.
Unkräuter besitzen häufig über eine große Vitalität, ausgedrückt in langjähriger Keimfähigkeit der Samen, rascher Vermehrungsfähigkeit, raschem Keimen usw. Sie beherbergen häufig tatsächliche oder potentielle Pflanzenschädlinge, sie sind auch Nahrungsquelle für Schädlinge, besonders wenn die Anbauperiode kürzer ist als die Nahrungssaison der Insekten.
Besonders prekär ist die Ertragsminderung durch Unkräuter in den feucht-heißen Tropen. Die neun Unkräuter, die man für die weltweit schlimmsten hält, kommen alle in den Tropen vor. Als Folge muß in den Tropen die Hälfte der Arbeitsleistung, die man für den Anbau von Kulturpflanzen aufwendet, auf das Unkrautjäten entfallen. Die Ertragsminderungen durch Konkurrenz um Wachstumsfaktoren erreichen hier durchschnittlich 35 bis 60 Prozent.
Die angeführte Definition betont vorwiegend die wirtschaftlich negativen Wirkungen, läßt aber die aus ökologischer Sicht nötige Stabilität von Agrophytozönosen unberücksichtigt. Diesem Aspekt werden die Begriffe Beikraut oder Ackerwildkraut besser gerecht. Der Begriff Un-Kraut wird in diesem Zusammenhang häufig als verbale Entgleisung gesehen.
Im Gegensatz zu den negativen Aspekten vermag eine Pflanzenart, welche als Unkraut vorkommen kann, unter Umständen durchaus positive Funktionen erfüllen:
Als Bodenbedecker gibt sie Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung und vor Erosionen durch zu starke Niederschläge.
Unkräuter können die Nährstoffauswaschung mindern.
Ein Unkraut kann kleinen und größeren Lebewesen (Nützlingen) Unterschlupf und Nahrung bieten.
Eine noch so lästige Unkrautart kann an einem anderen Standort der Begrünung dienen oder als Zierpflanze eine Augenweide sein.
Unkräuter können, nachdem sie untergepflügt worden sind, als Gründüngung dienen, d.h. ihr organisches Material kann abgebaut und verwertet werden.
Unkräuter können Funktionen als Heilkräuter, Tees oder Gewürze besitzen.
In Subsistenzwirtschaften können sie traditionelles Gemüse oder Grundnahrungsmittel sein.
Ihr Auftreten trägt zur Erhaltung der Biodiversität der Pflanzenwelt und der Verlangsamung der Generosion bei.
Pflanzengesellschaft aus Unkräutern und Ungräsern, die auf Acker- und Grünland, Rainen, in Weinbergen, Forsten sowie auf Wegen, Straßen und Plätzen usw. zusammen mit Kulturpflanzen auftritt und die eine Folge menschlichen Wirkens darstellt. In ihrer Ausprägung stellt eine Unkrautflur das Ergebnis aus den angebotenen ökologischen Bedingungen und einer möglichen Unkrautbekämpfung dar.
Der Begriff ist verwandt dem Ödland und steht für jene Bodenflächen, die aus natürlichen Gründen keine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung zulassen, weil sie nicht (mehr) kultivierbar sind, oder die keinen land- oder forstwirtschaftlichen Ertrag liefern. Die deutsche Agrarstatistik rechnet Felsen, Steinriegel, größere Böschungen, Dünen und stillgelegtes Abbauland dazu. Nach dem ATKIS-Objektartenkatalog Basis-DLM gehören auch Uferstreifen längs von Gewässern sowie Sukzessionsflächen dazu. Die Flächenzuordnung erfolgt grundsätzlich zum Freiraum.
Der Bereich des Bodenprofils, der sich unterhalb der Bearbeitungszone von Bodenbearbeitungsgeräten (Pflug) befindet. Er umfasst gewöhnlich die B-Horizonte.
Eine Unterbodenverdichtung ist eine Schädigung der Bodenstruktur im Ackerbau, die wie die Pflugsohlenverdichtung durch die Bodenpressung durch Zug- und Erntemaschinen sowie Transportfahrzeuge hervorgerufen wird. Besonders gravierend wirken Bearbeiten und Transporte bei zu feuchtem Boden.
Längerfristiger Mangel an Grundnahrungsmitteln, d.h. eine Ernährungssituation mit einer dauernd mangelhaften Versorgung unterhalb des Minimums, wodurch Beeinträchtigungen der Lebensfunktionen hervorgerufen werden.
Eine wassersparende Form der Bewässerung, bei der die Wasserzufuhr über Rohrleitungen unterhalb der Bodenoberfläche direkt an den Wurzelbereich erfolgt. Verdunstung und Bodenversalzung werden so stark gemindert.
Pflanzen, die in Gewächshäusern (Hochglas) und Frühbeeten (Niederglas) mit großer Flächenproduktivität herangezogen werden. Unterglaskulturen, im wesentlichen Gemüse, Salate und Zierpflanzen werden häufig marktnah (am Rande von Verdichtungsräumen) produziert. Moderne Transport- und Lagertechnologien erlauben aber auch die Überwindung größerer Entfernungen ("Gemüse aus Holland").
Der platzsparende Anbau von niedrigen Kulturpflanzen unter hochwüchsigen Kulturen (meist Dauerkulturen), z.B. Obstbäumen oder Rebstöcken. Weite Verbreitung besitzt die Unterkultur im Mittelmeerraum (coltura mista) oder in Oasen.
Das Einsäen von Kulturpflanzen in eine andere Kultur. Häufig dient Klee oder Kleegras als Untersaat bei Getreide, der sogenannten Deckfrucht. Erst nach der Ernte der Deckfrucht kommt die Untersaat voll zur Entfaltung. So ist der Boden bedeckt und die Pflanzen haben schon einen solchen Entwicklungstand, dass sie rasch weiter wachsen und Ertrag bringen (Zwischenfrüchte). Das trägt auch zum Boden- und Grundwasserschutz und zur organischen Düngung bei. Die Ausbeute an organischem Material je Flächeneinheit wird gesteigert.
Eine Klee-Untersaat erfolgte häufig schon bei der verbesserten Dreifelderwirtschaft in Zusammenhang mit dem Sommergetreidebau.
Franz. Akronym für Union internationale pour la protection des obtentions végétales (UPOV), dt. Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen; eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Genf (Schweiz). Der UPOV wurde durch das „Internationale Übereinkommen zum Schutz von Pflanzenzüchtungen“ begründet, welches 1961 unterzeichnet wurde und 1968 in Kraft trat. Überarbeitungen erfolgten in den Jahren 1972, 1978 und 1991. Ziel des Übereinkommens ist die Bereitstellung und Förderung eines wirksamen Sortenschutzsystems mit dem Ziel, die Entwicklung neuer Pflanzensorten zum Nutzen der Gesellschaft zu begünstigen. Bei der letzten Änderung von 1991 wurden die Rechte der Züchter noch einmal stark erweitert und dabei traditionelle Bauernrechte eingeschränkt.
Urbane Landwirtschaft, auch Urban Agriculture oder Urban Farming gilt als Oberbegriff für verschiedene Weisen der professionellen Lebensmittelproduktion in städtischen (urbanen) Räumen und deren unmittelbarer Umgebung überwiegend für den Eigenbedarf der jeweiligen Region. Er umfasst neben städtischen Formen des Gartenbaus auch Tierhaltung in urban geprägten Gebieten. Der Begriff geht über die bekannten Formen des urbanen Gartenbaus (Hausgarten, Kleingarten, Grabeland) hinaus und beinhaltet z. B. auch Ackerbau, Tierhaltung (Geflügel, Hauskaninchen, urbane Imkerei oder Aquakultur bzw. Aquaponik), sofern sie im Stadtgebiet und peri-urbanen Zonen betrieben werden.
Die folgende Infografik veranschaulicht die wichtigsten Herausforderungen im Lebensmittelbereich und den globalen Trends. Die nachhaltige Sicherung der städtischen Nahrungsmittel- und Ressourcenversorgung wird zunehmend zur Herausforderung - insbesondere in dicht besiedelten Städten mit begrenztem Zugang zu umliegenden landwirtschaftlichen Gebieten. Des Weiteren üben intensive Anbaupraktiken und der massive Einsatz von Chemikalien Druck auf unsere Böden und Wasserressourcen aus. Vor diesem Hintergrund wird intensiv an innovativen Anbaumethoden und –technologien gearbeitet, welche diese Probleme adressieren und Teile der Nahrungsmittel- und Ressourcenproduktion wieder zurück an die Orte zu bringen, an denen sie konsumiert werden.
In diesem Zusammenhang untersucht eine Studie des Fraunhofer IAO die bestehende globale »Urban Farming Landschaft« mit dem Fokus auf a) Indoor-Pflanzenanbau sowie b) Mikroalgenkultivierung als potentielle Ressource der Zukunft. Ziel der Studie ist es, die Potenziale solcher urbanen Anbaumethoden aufzuzeigen und wichtige Planungsgrundsätze hervorzuheben.
Fokusthemen waren dabei I) der Technologieeinsatz, der sich hauptsächlich auf künstliche Beleuchtung, den Einsatz von Sensorik und Automatisierungsprozessen konzentriert; II) ökologische Auswirkungen, wie etwa die Einbindung erneuerbarer Energien, Pestizideinsatz und Flächenverbrauch; III) wirtschaftliche Faktoren einschließlich Investitions- und Betriebskosten sowie derzeit verwendete Finanzierungsmodelle; und IV) soziale Aspekte wie das Schaffen neuer Arbeitsplätze und berufliche Weiterbildung.
Marktorientierte Landwirtschaft ist in urbanen Räumen ebenso vertreten wie die charakteristische Kombination von einer auf den städtischen Raum ausgerichteten spezialisierten und diversifizierten Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte mit einer Vielzahl landwirtschaftsnaher Dienstleistungen.
Dabei sind die Formen urbaner Landwirtschaft an keine besondere Rechtsform (privat, gemeinschaftlich) oder sozioökonomische Zielrichtung (Selbstversorgung, Marktproduktion, sozialer Tausch) gebunden.
Die ökonomische Ausrichtung unterscheidet die urbane Landwirtschaft vom urbanen Gärtnern, dem wachsenden - häufig sozial geprägten - Trend gärtnerisch aktiver Stadtbewohner. Allerdings wird die Betonung der Profitorientierung und Professionalität der Akteure nicht von allen Beobachtern geteilt (ZALF).
Urbaner (städtischer) Gartenbau, häufig auch Urban Gardening, ist die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld zu verstehen. Dazu zählt man beispielsweise Hobbygärtner, die auf dem Balkon Obst, Kräuter oder Gemüse anziehen oder auf freien städtischen Flächen gartenbaulich aktiv werden sowie solche, die in geteilten Gärten gemeinsam mit anderen freiwilligen Helfern die dort angepflanzten Pflanzen pflegen und ernten. Auch das Anpflanzen von Blumen und Pflanzen, die nicht für den Verzehr geeignet ist, ist eine Variante des Gärtnerns in der Stadt. Die nachhaltige Bewirtschaftung der gärtnerischen Kulturen, die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stehen im Vordergrund.
Das Gärtnern in der der Stadt ist ein weltweit immer beliebter werdender Trend, ohne allerdings ein neues Phänomen zu sein. Kleingärten, oder auch Schrebergarten genannt, waren schon immer ein begehrter Rückzugsort für Städter. Zudem gab es im Zuge der von dem Engländer Ebenezer Howard Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Gartenstadtidee, viele Gründungen von neuen Städten, auch in Deutschland, nach klar festgelegten Strukturen, die viel „Grün“ beinhalteten und ländliches mit städtischem Leben verknüpften.
Ein Ziel von „Urban Gardening“ kann die Eigenversorgung mit regionalen Nahrungsmitteln sein, die Nahe am Ort der Produktion auch konsumiert werden. Dabei sollen Ressourcen aber auch Transportkosten und Treibhausgase eingespart werden. Ein weiteres Ziel solcher Tätigkeiten kann es sein, die Vielfalt der Pflanzen, die Biodiversität, zu erhalten und auszubauen. Zu diesem Zweck können beispielsweise alte Sorten angepflanzt werden, die kommerziell (fast) nicht mehr angebaut werden. Darüber hinaus „begrünt“ man die Stadt. Über den rein ästhetischen Mehrwert hinaus, kann das förderlich sein für das Mikroklima und die Luftqualität sowie Lebensraum für Tiere wie bestäubende Insekten bieten.
Je nachdem in welchem Teil der Welt man sich befindet, kann der Beweggrund für die gärtnerische Arbeit in der Stadt ein anderer sein. Während für manche der Aspekt der selbstständigen Nahrungsversorgung im Fokus steht, ist für andere die Freude am Gärtner, das Erleben und Gestalten der Natur und das körperliche Arbeiten im Freien der Hauptantriebsgrund. Teilweise geschieht es auch aus dem Wunsch heraus, genau zu wissen, wie die Nahrungsmittel angebaut wurden.
Diese Sonderform des Gartenbaus gewinnt aufgrund des urbanen Bevölkerungswachstums bei gleichzeitiger Reduktion landwirtschaftlicher Anbauflächen als Folge des Klimawandels oder durch Flucht aus ländlichen Bürgerkriegsregionen in sichere Städte auch für die Armutsbekämpfung an Bedeutung.
Gesellschaftliche Hintergründe des Urban Gardening-Booms
Gesellschaftliche Entwicklungen
Merkmale des urbanen Gartenbaus
Globalisierung
Bedürfnis nach Nahraumerfahrungen
Wunsch nach eigentätiger Ästhetisierung der Nahwelt
Individualisierung und posttraditionale Vergemeinschaftung
individuellen Ausdruck in den Produkten finden
neue Gemeinschaftsorientierung
Nutzung der Gärten wie Allmenden
Entstehung von potmodernen Netzwerk-Nachbarschaften
Neoliberalisierung
Selber-Machen
Entkopplung von konsumgesellschaftlichen Wirkmechanismen
Globale Ressourcen- und Nahrungsmittelkrise
starkes ökologisches Bewusstsein
Rückbesinnung auf lokale und regionale Ressourcen
Entkopplung von den Produktionskette der globalen Nahrungsmittelindustrie
Wertewandel (Erosion vorgegebener Sinn-, Deutungs- und Biographiemuster)
Suche nach Identitätsankern, Selbstverwirklichung und Handlungsfähigkeit
Bildung neuer urbaner Stil-Gemeinschaften
Beschleunigung des Alltags
urbane Gärten als Entschleunigungsinseln
Sehnsucht nach Ruhe, Stille, Kontemplation
Entkörperlichung und Digitalisierung der Lebenswelt
Sehnsucht nach produktiver Tätigkeit
Betonung der Körperlichkeit und Sinnlichkeit des eigenen Tuns
Komplexitätszunahme in politischen Entscheidungsprozessen
Wunsch nach Gestaltung, Einfachheit und Klarheit
Suche nach neuen Formen gesellschaftlicher Teilhabe
Verwissenschaftlichung des Alltags
neues Gesundheitsbewusstsein
voranschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft
Ein Urbar oder latinisiert Urbarium (pl. Urbare bzw. Urbarien, Betonung jeweils auf dem „a“) ist ein Verzeichnis über Besitzrechte einer Grundherrschaft und zu erbringende Leistungen und Abgaben ihrer Grunduntertanen (Grundholden). Es ist eine bedeutende Wirtschafts- und Rechtsquelle des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lehnswesens. Auch für Gült- und Lagerbücher sowie Zinsregister wird der Ausdruck verwendet. Je nach Region und Schriftträger sind für diese Verzeichnisse im deutschsprachigen Raum auch die Bezeichnungen Salbuch/Saalbuch, Berain, Heberegister, Erdbuch und (Zins)-Rödel oder Rodel geläufig.
Der Begriff Urbar wird vom althochdeutschen „ur-beran“ bzw. dem mittelhochdeutschen „erbern“ für „hervorbringen“, "ertragbringendes Grundstück" oder „einen Ertrag bringen“ abgeleitet. Er lässt sich erst ab dem 13. Jahrhundert nachweisen und bezeichnet zu ökonomischen, administrativen oder rechtlichen Zwecken angelegte Aufzeichnungen von Liegenschaften, Abgaben und Diensten einer Grundherrschaft (z. B. eines Klosters) oder einer Villikation.
Rechtlich nicht geschützte und lebensmittelrechtlich nicht definierte Bezeichnung für Getreidesorten, die - verglichen mit modernen Getreidesorten - in der Vergangenheit züchterisch weniger stark bearbeitet wurden, und deshalb den Wildpflanzen näher sind. Zu diesen alten Getreidesorten zählen Dinkel, Einkorn, Ur-Roggen, Hirse, Kamut (Khorasan) oder Emmer.
Diese Vorgänger moderner Sorten werden heute in bescheidenem Umfang vornehmlich für die Herstellung von Brot- und Backwaren verwendet. Sie wurden von unseren Ahnen vor vielen Tausend Jahren angebaut, bevor sie aus Effizienzgründen fast gänzlich von den Feldern verschwanden. Für die heutige Renaissance der alten Getreidearten gibt es viele gute Gründe: eine jahrtausendealte Tradition, mehr Vielfalt auf den Feldern, ernährungsphysiologische Vorteile, der besondere Geschmack, Exklusivität, Naturbelassenheit, Resistenzen gegen Krankheiten und die nachhaltige Erzeugung.
Die Gewinnung materieller Güter unmittelbar aus der Natur im Unterschied zur Bearbeitung oder Verarbeitung von Rohstoffen und Zwischenprodukten im industriellen Sektor. Zur Urproduktion zählen diejenigen Bereiche der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und des Bergbaus, die sich mit der Gewinnung von wirtschaftlichen Gütern und damit auch von Rohstoffen befassen. Oft ist noch eine gewisse Aufbereitung der Rohstoffe einbegriffen.
Zur Land- und Forstwirtschaft gehört grundsätzlich in bestimmtem Umfang auch die Be- und Verarbeitung (Veredelung) von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen hinzu. Dieser Bereich der Urproduktion ist - soweit er sich im Rahmen einer "ersten Bearbeitungsstufe" hält - von der gewerblichen Anzeigeverpflichtung freigestellt (vgl. Tabelle). Urproduktion liegt auch dann noch vor, wenn außerhalb des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes erzeugte bzw. verarbeitete Produkte in einem relativ geringfügigen Umfang zugekauft und sie anschließend zusammen mit eigenen Erzeugnissen vermarktet werden.
Soweit die Grenzen der Urproduktion überschritten werden, z. B. durch die weitergehende Be- und Verarbeitung der Produkte und deren Verkauf ("zweite Bearbeitungsstufe"), liegt eine gewerbliche Tätigkeit vor, was eine Gewerbeanmeldung erforderlich macht.
Im Frühmittelalter war die Urwechselwirtschaft eine gängige Bodennutzungsform in Mitteleuropa, bei welcher das Land einige Jahre als Ackerland benutzt und danach der Aufwilderung (mit Strauch- und Buschbewuchs) überlassen wurde, soweit letztere nicht durch Beweidung niedergehalten wurde. Hatte sich der Boden nach einigen Jahren oder Jahrzehnten regeneriert, konnte er erneut gerodet und beackert werden. Entscheidendes Kennzeichen dieser Bodennutzungsform war das fortwährende Wechseln der Grundstücke, die als Acker genutzt wurden. Die unregelmäßige Folge von Bau- und Brachejahren war bis in das frühe Mittelalter typisch. Lediglich die Römer betrieben die Zweifelderwirtschaft wirtschaftlich mit einer geregelten Folge von Brache und Anbau.
Noch um 1300 wurden auf den Höhen der Eifel Flächen in der Weise bewirtschaftet, dass sechs- bis zehnjährige Baum- und Buschbestände abgebrannt und anschließend für ein bis zwei Jahre mit Getreide bestellt wurden. Danach überließ man die ertragsarm gewordenen Böden wieder der Aufwilderung.
Ultraviolette Strahlung ist der Teil des Sonnenspektrums zwischen einer Wellenlänge von 100 und 400 nm, also zwischen der Röntgenstrahlung (< 100 nm) und dem sichtbaren Licht (400-780 nm). Das Band der UV-Strahlung wird wiederum in die drei Teilbereiche UV-A (320-400 nm), UV-B (280-320 nm) und UV-C (100-280 nm) unterteilt. UV-C Strahlung hat die höchste Energie und birgt potentiell die größte Gefahr für biologische Systeme, da es stark mit Proteinen und dem Erbgut (DNA) von lebenden Zellen wechselwirken kann. Diese Strahlungsart hat aber nur eine untergeordnete Bedeutung für die Umwelt, da sie bereits vollständig von der Atmosphäre absorbiert wird und nicht zur Erdoberfläche vordringen kann. Die energieärmere UV-A Strahlung wird nur zu einem geringen Teil durch die Atmosphäre herausgefiltert und erreicht nahezu vollständig die Erdoberfläche.
Die UV-B Strahlung, die lebenden Systemen ebenfalls potentiell gefährlich sein kann, wird aufgrund der Absorption durch Ozon in der Stratosphäre stark geschwächt. Die aktuelle Reduktion der stratosphärischen Ozonschicht verursacht eine Zunahme der die Erdoberfläche erreichenden UV-B Strahlung (nachgewiesen für die Südhemisphäre, für die Nordhemisphäre durch Modellrechnungen angenommen). Die schädigende Wirkung der UV-B Strahlung für lebende Systeme beruht darauf, daß viele biologische Moleküle (Nukleinsäuren, Strukturproteine, Enzyme, Pigmente etc.) die Strahlung in diesem Spektralbereich absorbieren und dadurch Veränderungen an diesen Molekülen hervorgerufen werden. Die schädliche Wirkung ist dabei abhängig von der Wellenlänge: Bei 300 nm z.B. ist die Wirkung 1.000 mal stärker als bei 310 nm und 10.000 mal stärker als bei 320 nm.
Die Folgen sind negative Auswirkungen auf Wachstum, Morphologie und auch Reproduktion der betroffenen Pflanzen. Hinzu kommen Indizien, daß die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Unkräutern, die Pollenreifung und die Blühinduktion abnehmen können. Bisherige Versuche mit Kulturpflanzen ergaben eine UV-B-Empfindlichkeit bei mehr als der Hälfte, mit je nach Pflanzenart unterschiedlichen Schäden. Eine Verminderung der Ernteerträge ist demnach wahrscheinlich. Auch die Qualität der Pflanzen wird - meist negativ - verändert. Die Zunahme der UV-B Strahlung hat nicht nur Auswirkungen auf terrestrische Ökosysteme. Da UV-B Strahlung etwa bis zu einer Tiefe von 25 m in Wasser eindringt, wird nach Modellrechnungen ein Rückgang von 6 % bis 12 % der Phytoplanktonproduktion erwartet, wenn über der Antarktis das Gesamtozon von 300 DU (Dobson Unit) auf 200 DU abnimmt und dadurch die UV-B Strahlung zunimmt. Damit wird eine wichtige Senke für Kohlendioxid (Bindung von CO2 durch Assimilation) beeinträchtigt und der anthropogene Anteil des Treibhauseffekts verstärkt mit entsprechenden Konsequenzen für Klima und Landbau(zonen).