Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Groden

Von engl. to grow („wachsen“, „anwachsen“) abgeleiteter Begriff für deichreifes oder eingedeichtes und entwässertes Marschland, das landwirtschaftlich genutzt wird.

Diese Neulandgebiete bestehen aus feinen Sinkstoffen, die sich bei den Gezeitenwechseln von See her auf dem Watt ablagern. Nach Erreichen einer bestimmten Außengrodenhöhe erfolgt die Eindeichung. Eingedeichtes Land wird zum Innengroden. Durch Trockenlegung verdichtet sich der fruchtbare Boden und kann sich im Laufe der Zeit auf ein Niveau unterhalb des Meeresspiegels senken. Der ansteigende Meeresspiegel vor dem Deich und das Absacken der trockengelegten ehemaligen Meeresbereiche hinter dem Deich führen daher bei mehreren Eindeichungen zu einer immer höheren Lage der neu eingedeichten Marschflächen. Auf diese Weise entsteht eine so genannte Poldertreppe.

Der Namensbestandteil Groden findet sich beispielsweise in Wilhelmshaven in seinen Stadtteilen Altengroden, Neuengroden und Fedderwardergroden, den dortigen Heppenser, Voslapper und Rüstersieler Groden, sowie im Umland mit Cäciliengroden, Petersgroden und Adelheidsgroden. Alle diese Gebiete sind vor kürzerer (20. Jahrhundert) oder längerer Zeit durch Eindeichung und Aufspülung entstanden, wie es bei Poldern der Fall ist.

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