Kopfbaum
Weiden, Hainbuchen, Eschen und Linden, die regelmäßig auf 2-3 m Höhe geschnitten (geschneitelt) wurden, um Viehfutter, Stalleinstreu oder Flechtmaterial zu gewinnen, auch zur Landschaftsverschönerung.
Kennzeichen:
- Äste und Zweige in kopfartiger Wuchsform, ehemalige Schnittstellen oft mit Baumrinde überwallt
- Hoher kulturgeschichtlicher Zeugniswert; hohes landschaftsästhetisches und ökologisches Potenzial
Kopfweidenkultur war eine Polykultur. Die Weiden lieferten neben Brennholz auch Flechtmaterial, Binderuten, Zaunmaterial, Pfähle, Stangen, Laubfutter, Gerberlohe, Fachholz, Arznei und anderes mehr. Daneben spielte die Gewinnung von Weidenfaschinen, die im Wasserbau Verwendung fanden, seit dem 15. Jahrhundert eine große Rolle, mit einem Höhepunkt im 19. Jahrhundert, wo im Zuge zahlreicher Flussbaumaßnahmen große, mehrere hundert Hektar umfassende Faschinenwälder angelegt wurden.
Weitere Informationen:
- Maßnahmenblatt: Anpflanzung und Pflege von Kopfbäumen (Landwirtschaftskammer NRW)