Agrarromantik
Nach Gollwitzer (1977) die Idealisierung der bäuerlichen und landwirtschaftlichen Realität, das Festhalten an anachronistischen Standpunkten und Repristinierungsversuchen, die Vorspiegelung einer heilen Welt auf dem Lande, insbesondere die Meinung, der Beruf des Landwirts sei der 'natürlichste', der gesündeste und gewissermaßen Gott wohlgefälligste, und das Gedeihen von Staat und Gesellschaft hänge primär von der sozialen und wirtschaftlichen Gesundheit des Bauernstandes ab.
Theodor Christoph Schüz (1830-1900)
Mittagsgebet bei der Ernte, 1861
Harte Arbeit, frohe Rast, stille Einkehr - die malerisch geglückte Verknüpfung dieser Themen traf und trifft die kulturellen und religiösen Wurzeln der Schwaben. Bei genauerem Hinsehen fallen die Widersprüche in dem vom Pietismus geprägten Weltbild auf. Die unerschütterliche Religiosität und die daraus abgeleiteten moralischen Privilegien hängen unauflöslich zusammen mit dem statischen Gegensatz von Armut und Reichtum - im Geistigen wie im Materiellen. Sein Malstil ist spätromantisch, und in diesem Bild wird auch seine religiöse Prägung deutlich
Quelle: Wikipedia
Weitere Informationen:
- Die Lust am Ländlichen – Zur Persistenz und Variation idyllischer Ländlichkeit (Christoph Baumann, IzR, Heft 2.2016)